Schlaganfall Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.

Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe und Netzwerke



Erlebnisberichte

Sigrid Siebert, Schlaganfallhelferin

Sigrid Siebert aus Leipzig engagiert sich seit 2 Jahren ehrenamtlich als Schlaganfall-Helferin im Landesverband. „Ich engagiere mich schon mein Leben lang ehrenamtlich. Nachdem ich früher in der Kultur tätig war, schaute ich mich nach sozialen Projekten um, bei denen ich mich einbringen konnte. 

Da ich aus dem Gesundheitswesen komme, wusste ich, dass ältere und kranke Menschen Hilfe benötigen. Der Schlaganfall und seine Folgen waren mir früher weniger vertraut. Erst nach meiner Kontaktaufnahme und der anschließenden Schulung, war mir klar, was Betroffene durchmachen und ich ihnen unbedingt helfen möchte. Wenn ich gebraucht werde, bin ich auch auf Zuruf zur Stelle.

Ich finde die Tätigkeit sehr außergewöhnlich und erfüllend. Es freut mich, dass meine Arbeit geschätzt wird. Die Betroffenen sind sehr dankbar für Gespräche. Oftmals haben die gar nichts mit Der Krankheit zu tun.
Ich bin ein sehr kontaktfreudiger, aufgeschlossener Mensch. Mir bringt die Zeit, die ich mit den Betroffenen verbringe sehr viel. Ich möchte als Freund gesehen werden und das hilft. Sollte ich die von mir betreuten Betroffenen nicht besuchen können, bin ich auch telefonisch oder per Nachrichtendienst für sie erreichbar.“

Anonymer Erlebnisbericht

Auf die Plätze, fertig los:
Vor gut fünf Jahren erlebte ich mit gerade mal 39 Jahren einen Schlaganfall. Ich möchte ihn an dieser Stelle nicht weiter klassifizieren, obwohl die Entlassungsberichte von einem leichten linksseitigen Schlaganfall infolge eines Territorialinfarktes sprechen. ABER für mich ist jeder SCHLAGANFALL ein schwerer signifikanter BRUCH mit dem gegenwärtigen ICH (SEIN)….die WELT steht KURZ still und sortiert sich neu und das eigene ICH fühlte sich LOST IN SPACE. 

Für mich lief die Welt jedoch anfänglich im Rahmen seiner Möglichkeit. Ich wusste nämlich zuerst nicht, dass mich dieses Ereignis heimgesucht hatte, da ich mich nur schlapp und schwach fühlte und so ganz und gar nicht wie immer voller Energie und Tatendrang. Somit schleppte ich mich als pflichtbewusster Arbeitnehmer natürlich montags zur Arbeit und wollte mein Tagwerk starten. Bereits beim Anmelden am PC merkte ich, dass es mir nun wirklich gar nicht gut geht, denn ich konnte mich einfach nicht mehr mit der gewohnten Leichtigkeit im System anmelden, ich traf die Tasten auf der Tastatur nicht mehr und mein Hirn suchte verzweifelt nach dem Passwort und dem Anmeldenamen. 

Nun, was soll, frage ich die Kollegen um Hilfe. Hier kam nur Kauderwelsch aus meinem Mund und ich war nicht in der Lage mein Problem zu kommunizieren. Für mich hörte sich die Sprache an, als ob ich das ganze Wochenende ordentlich durchgefeiert hätte und nicht ganz nüchtern war. Ach, auch kein Drama, dachte ich, beginne ich den Arbeitstag mit einer vorgezogenen Frühstückspause. Während dieser Pause schlurfte ich meinen Tee, der auffällig bitter schmeckte, und hier fiel meinen Kollegen auf, dass ich optisch merkwürdig aussah und es fiel erstmalig der Begriff SCHLAGANFALL. Sie fragte mich, aufgrund meines herunterhängenden Mundwinkels wie es mit ginge und ich sähe aus, als ob ich einen Schlaganfall gehabt hätte. 

Was für eine blöde Frage, Schlaganfälle, dass ist doch nur was für alte Menschen, aber ich bejahte, dass es mir nicht so gut geht und ich wohl doch lieber sofort zum Arzt fahre. Beim Arzt stellte man die Diagnose schwere Erkältung (!!!) fest und schrieb mich für eine Woche krank. Ich fuhr nach Hause und legte mich ins Bett. Drei Tage später ging es mir immer noch nicht besser und der Weg führte nun ins Krankenhaus, wo die Diagnose SCHLAGANFALL mit einem CT bestätigt wurde. Auch erfolgte eine umgehende Aufnahme in die Stroke Unit und es begann ab HIER die intensive Arbeit der möglichen Wiederherstellung meines alten ICHS. Das begriff ich natürlich erst viel, viel später, dass ich auf einmal eine Fülle an geistigen und körperlichen Defiziten hatte…und das war auch verdammt noch mal gut so. 

Zuerst musste die Sprache wieder her sowie die Einteilung der Begriffe in ganz banale Dinge wie Obst und Gemüse…oh man…wie erschreckend es ist, wenn das Hirn nicht mehr funktioniert, wie es soll. Ich lernte also bereits in der Akutbehandlung wieder meine Zunge von rechts nach links zu bewegen, akzeptierte, dass alles nur noch bitter schmeckte (ich wollte ja eh abnehmen, das traf sich gut) und nahm zur Kenntnis, dass mein Akku nur noch auf 10 % Tagesleistung hochfuhr. Aber STEP BY STEP…Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und gut Ding will Weile habe. In mir steckt ein überdurchschnittlicher Optimist und mein Glas ist immer mindestens halb voll. EGAL ob mit oder ohne Schlaganfall. 

Ich akzeptierte die Challenge, dass ich mich nach und nach um meine gesundheitlichen Einschränkungen kümmere und nicht um alle zeitgleich. Somit überforderten mich die Gespräche und Therapien im Krankenhaus wahnsinnig, da ich in diesem Moment für die Fülle an Gesprächen und Therapien gar nicht aufnahmefähig war. Ich wollte nur schlafen, ich war ja so unendlich müde. 

Erst während der Anschlussheilbehandlung in der stationären Reha wurde für mich nach und nach klar, dass die Baustelle SCHLAGANFALL ein wenig mehr Zeit in der Wiederherstellung meiner Gesundheit einnehmen wird, als ich dafür einkalkulieren wollte. Musste ich doch tatsächlich grundsätzliche Dinge wie Lesen, Schreiben, Rechnen auf Grundschulniveau (nach über 30 Jahren) wieder erneut erlernen und schon nach 6 Wochen nach dem Ereignis SCHLAGANFALL füllte sich der Akku für die Tagesleistung wieder so um die 20 %. Heute, wie schön, dass es das gibt, ca. fünf Jahre später fühle ich mich wieder so auf ca. 90 % Energielevel und ich blicke auf so viel MEHR in meinem LEBEN vorwärts:

wahnsinnig spannende und lehrreiche Jahre (was wäre ich ohne meine Familie), viele neue Freundschaften (ein großes Danke an Andy, Melina, Melli), gemeisterte berufliche Meilensteine (neue Stellen),
neue Ehrenämter (u.a. Schlaganfall-Helfer, Gruppensprecher einer SHG), absolvierte Weiterbildungen (Gesundheitsmanager)
sowie einen Hochschulabschluss (B. sc. n angewandte Gesundheitswissenschaften) Die FINAL MESSAGE lautet: ALLES ist möglich!!!

Karin Mampel, Schlaganfallhelferin

Karin Mampel ist seit drei Jahren ehrenamtlich für den Landesverband tätig.
„Mein Mann verstarb 2010 nach längerer Leidenszeit an einer unheilbaren Krankheit. Ich hatte ihn in den letzten Jahren gepflegt und viel Zeit an seiner Seite verbracht. Zum Glück war es mir damals möglich eine Lösung mit meinem Arbeitgeber zu finden um ihn zuhause zu pflegen. Denn die Pflegekräfte können sich aufgrund von Zeitmangel gar nicht so um Patienten kümmern wie es deren Zustand erfordert.

Diese Erkenntnis machte mich sehr betroffen und ich
habe für mich beschlossen, ehrenamtlich für kranke Menschen da zu sein.
Meine ersten hilfreichen Quellen auf der Suche nach Projekten war die Freiwilligen-Agentur und ein paar Artikel zum Thema in der Mitteldeutschen Zeitung. 

In einem dieser Artikel stellte Regina Feldt, Koordinatorin des Schlaganfall Landesverbandes Sachsen-Anhalt, das Projekt „Schlaganfallhelfer“ vor. Dieses Projekt begeisterte mich, weil es konkrete Hilfe mit der Möglichkeit etwas zu lernen verband. Nach einer spezifischen Schulung begann ich dann Schlaganfall-Betroffene auf Ihrem Weg zurück in Richtung eines normalen Lebens zu begleiten. Die Tätigkeit bedeutet mir sehr viel. Ich habe das Bedürfnis, für die Betroffenen da zu sein und außerhalb der regulären Pflege zu begleiten.

Die Dankbarkeit der Betroffenen zu empfangen sowie das tolle Verhältnis zu ihnen, macht mich sehr glücklich. Es bestärkt mich in meiner Lebensdevise, „Jeden Tag eine gute Tat“. Am Ende schließt sich für mich ein Kreis. Mein Ausgangspunkt war mein eigener Verlust. Dieser weckte in mir das Bedürfnis kranke Menschen zu unterstützen, Ihren Lebensabend so angenehm wie möglich zu verleben. Doch am Ende kann ich Schlaganfallbetroffenen sogar helfen zu genesen und einen Weg zurück Richtung eines normalen Lebens zu gehen. Erkennbare Fortschritte während der Genesung beflügeln mich hier jedes Mal aufs Neue und auch für mich setzte ein Lernprozess ein, der mein Leben im Ruhestand strukturiert.“

Anonymer Erlebnisbericht

Mein Baby hatte einen Schlaganfall.
Kurz nach der Geburt hatte mein Sohn seinen Schlaganfall. Der Weg zur Diagnose war lang und steinig. Weder Kinderärztin noch Hebamme wollten unseren Bedenken glauben, dass irgendwas nicht stimmt. Er hielt seinen Kopf ausschließlich auf der linken Seite, ebenso seinen Blick.
Jegliche Versuche seinen Kopf auf die rechte Seite zu bewegen, scheiterten. Zunächst ging ich von einer Art Blockade aus. Erst ein junger Hausarzt mit Chiropraktiker Ausbildung hat dann den Verdacht geäußert, es könnte ein Schlaganfall sein und hat uns direkt ins Krankenhaus geschickt. 

Da war der Kleine bereits drei Monate alt. Beim Ultraschall kam dann die Gewissheit: Mediainfarkt, mindestens drei Wochen zurückliegend. Die Welt stand bei diesen Worten komplett still… Warum musste ausgerechnet unser Baby einen Schlaganfall haben? Warum gibt es so was überhaupt bei Babys? Dass plötzlich etliche Studenten und weitere Ärzte um uns herum standen, haben wir in diesem Moment gar nicht realisiert. Nach zwei Wochen, in denen ich tags und nachts nur geweint habe, ging dann der Ärztemarathon los: Neurologie, Augenarzt, Hämostaseologie, Radiologie.

Im Alter von vier Monaten fingen dann auch bereits die Therapien an, Physio- und Ergotherapie. Mit einem Jahr bereits die erste Reha. Seitdem hat sich unser Sohn besser entwickelt, als alle Prognosen es zuließen: Er spricht nun im Alter von knapp drei Jahren ca. 12 Worte und beginnt mit laufen. Der Kampf hört an dieser Stelle natürlich noch nicht auf, aber bisher sind wir glücklich mit allem was unser kleiner Kämpfer erreicht hat und wir wachsen täglich an den neuen Herausforderungen zusammen.

Manfred T., Bad Schmiedeberg

Im Juli 2013 hatte ich einen Schlaganfall. Eigentlich konnte ich es gar nicht glauben, obwohl ich schon einige Tage wegen einer hängenden Schulter krank geschrieben war. Man diagnostizierte eine Verspannung. Als es mir immer schlechter ging (schlecht laufen, Schwindel, nicht mehr schreiben können, Kopfschmerzen usw.) rief meine Frau den Notarzt. 

Ich selber fand es gar nicht so schlimm, musste aber mit ins Krankenhaus und kam dort sofort auf die Schlaganfallstation im Paul-Gerhardt-Stift. Danach lag ich ein paar Tage in der Bosse-Klinik und in der Charité in Berlin. Anschließend kam ich in die Rehaklinik nach Bennewitz. Dort war ich insgesamt 8 Wochen. Die Schwestern waren stets um mich bemüht. Die Ergo- und Physiotherapeuten erklärten mir alles geduldig. Ich bekam unter anderem ein Muskelaufbautraining, Geh- und Lauftraining mit Belastung, handwerklich funktionelle Übungen usw.
Auch musste ich Fahrtraining machen. 

Das klappte aber nicht so gut. Mein Ziel ist es, wieder Auto fahren zu können um eventuell wieder arbeiten zu gehen. Denn bis zum heutigen Tag stehe ich noch im Arbeitsverhältnis.
Seit Dezember 2013 besuche ich regelmäßig einmal im Monat die Selbsthilfegruppe in der Bosse-Klinik in Wittenberg.

Johanna und Bernd F., Kemberg

Sprichwörtlich ist geteiltes Leid halbes Leid. Mit diesem Vorsatz, persönliches Leid nicht nur allein mit sich herum zu tragen, sich gegenüber anderen nicht zu verschließen, sich nicht abzuschotten und keine Wand des Schweigens aufzubauen, leben meine Frau und ich bereits das achte Jahr nach der traurigen Gewissheit, einen Schlaganfall erworben zu haben. Ein Schicksalsschlag der uns beide traf, mit mehr und minder nach sich ziehenden Funktionsstörungen.

Ein zurück ins Leben, wenn man nach einem schweren Schlaganfall von solch einem reden kann, ist umso schwerer, je weniger man professionelle angebotene therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt. Und das ist nicht nur über einen kurzen Zeitraum, sondern in den meisten Fällen ein Leben lang.

Wir hatten das große Glück auf eine kurz zuvor ins Leben gerufene Selbsthilfegruppe Schlaganfall zu stoßen und sind dankbar, uns in diese Gruppe über all die Jahre eingebracht zu haben. Noch immer profitieren wir von den vielen Gesprächen und Vorträgen, erhalten positive Anregungen die uns helfen im täglichen Leben besser zurecht zu kommen und vieles erträglicher zu machen.

Einer dieser positiven Anstöße geht von einem selbst Betroffenen aus. Ihm haben wir es, aufgrund seiner Beharrlichkeit, zu verdanken, dass wir einen möglichen weiteren Fortschritt erreichen könnten. Unter einer Fußheberschwäche, die häufig nach einem Schlaganfall auftritt, leidet auch meine Frau. Wir sind innzwischen davon überzeugt, durch den Einsatz eines Implantates, ActiGait genannt, eine wesentliche Verbesserung in der Mobilität meiner Frau zu erreichen. Auf diesem Weg sind wir schon ein gutes Stück voran gekommen.

Gerhard H., Lutherstadt Wittenberg

Es war nachts um 3 Uhr. Ich wurde ungewöhnlich wach und merkte, dass was passiert sein musste. Linksseitig waren das Bein und der Arm völlig funktionslos und das gewohnte Sprechen ging nicht mehr.
Ausgerechnet zufällig allein zu Hause (Ehefrau in stationäre Behandlung im Krankenhaus), schleppte ich mich geistesgegenwärtig über den Fußboden zum Telefon und lallte mit Wortbruchstücken über den Notruf 112 das erforderliche dringende Kommen. Mit Blaulicht ging es ins Paul Gerhard Stift nach Wittenberg.

Es war ein plötzliches Ereignis eingetreten, dass ich erst gegen 8 Uhr richtig begriffen hatte, als zu diesem Zeitpunkt eine Logopädin bei mir an meinem Krankenbett stand und die ersten logopädischen Übungen begann. Auch die ersten fachärztlichen Untersuchungsergebnisse und ärztlichen Gespräche gaben mir Klarheit über das Geschehene. Es war ein Schlaganfall.

Zu den Ursächlichkeiten zähle ich aus heutiger Sicht eine psychische Überforderung meiner Person, auf die ich in Bezug des Sachbeitrages nicht näher eingehen möchte. Es hatte aus Vorzeiten schon 3 Warnzeichen gegeben, in dessen ärztlichen Fürsorgebehandlungen ich immer wieder den wichtigen Spruch eingehämmert bekam
„Ich will!“.
Mit diesem Elan habe ich förmlich ein neues Leben, allerdings mit bedingten, bleibenden Einschränkungen begonnen. Der notwendige 10 Tage dauernde Krankenhausaufenthalt wurde parallel der Vorbereitung der nahtlos folgenden Rehabilitation genutzt. 

Erstmalig musste ich in der Reha-Klinik mit Erschrecken feststellen, dass es hunderte von Auswirkungen des Schlaganfalls gibt.
Von mit viel Fleiß „reparabel“ und mit viel Fleiß „nicht reparabel“, aber auch je nach körperlicher Beschaffenheit schwer zu charakterisierende bzw. zu beschreibende Fälle.

Ich bemerkte bei mir, verbunden auch mit positiver therapeutischer Bewertung, dass mit einer immensen Energie und Ausdauer wieder viel für ein neues angemessenes Leben und nur für mich erreicht werden kann. Nach 4 Tagen intensiven Gehtraining an speziellen wandbefestigten Laufstangen konnte ich vom Rollstuhl zu einem Rollator wechseln. In der Annahme, nach weiteren 4 Wochen zum Gehstock zu wechseln, haben meine korrekten Therapeuten mit aller Härte angewiesen, ab jetzt wird freihändig gelaufen!

Für mich ein nicht zu vergessendes Ereignis, als im herbstlichen Oktober mein erster Gang ohne jegliche Hilfsmittel erfolgte. Ein auf dem Gelände der Reha-Klinik befindlicher See mit geländeangepasstem Wanderweg direkt am Ufer und die Therapeutin ging „auffangsicher meinend“ hinter mir her. Die übliche Essenseinnahme mit Messer und Gabel war für mich chancenlos. Es wurde förmlich bis zur Weißglut geübt und die linke Hand hat wieder den Weg zum Mund gefunden.

Der Logopädieunterricht dauerte rund 1,5 Jahre. Entscheidend war hierbei, dass man als ehemals gestandener im Leben stehender erwachsener Bürger völlig hemmungslos wieder wie ein ABC-Schütze der 1. Klasse angefangen hat. Nach dieser Zeit schätzte die Logopädin ihre Arbeit als maximale Erreichbarkeit ein.

Heute nach rund 5 Jahren, aktiviere ich mich noch immer physio-therapeutisch und lege großen Wert auf die fachlichen Erfahrungen meiner Therapeutin, insbesondere den Erhalt der Selbstständigkeit, ständige Besserung der Motorik, Sensomotorik und vor allem des Gleichgewichtes.

Für diesen Schicksalsschlag habe ich bisher weit über 1000 Therapiestunden benötigt, um mich wieder in das angemessene Leben zurück zu bringen. Das Fahrrad ist jetzt mein Hauptverkehrsmittel und gleichzeitig Therapiegerät (etwa 5000 Kilometer pro Jahr).

Detlef D., Lutherstadt Wittenberg

Im Jahr 2003 erlitt ich einen Schlaganfall und kam zur Reha nach Magdeburg. Mir fiel das Sprechen schwer, konnte mich sehr schlecht konzentrieren, in der linken Hand fehlte mir die Kraft und die Probleme im linken Fuß bildeten sich innerhalb von Stunden zurück.
Mit den Therapien in der Ergotherapie als handwerkliche Verfahren wurde versucht meine Defizite zu mindern und den Alltag des täglichen Handelns wieder herzustellen.

Eine umfassende Informationsveranstaltung über die Krankheit Schlaganfall war sehr lehrreich und motivierte mich aktiv an den Therapien zu beteiligen. Ich konnte mich schwer konzentrieren und bekam eine Therapie am Computer, – hielt es aber nur 20 Minuten aus. Wegen des hohen Blutdrucks durfte ich nicht schwimmen. Gut bekommen ist das tägliche Radfahren auf dem Ergometer und die Wechselbäder in der Physiotherapie.
Sprechen viel mir sehr schwer und ich erhielt eine Logopädie. Heute kann ich wieder gut sprechen und diese Therapie war erfolgreich. Wegen der Handprobleme musste ich als Therapie ergotherapeutisch mit Knete arbeiten und mit Peddigrohr Korb flechten.

Die Anforderungen in den Therapien waren sehr hoch und ich war anschließend immer fix und fertig. Als Lohn empfand ich dann das schmackhafte und gesunde Essen.
Insgesamt war ich sehr zufrieden,- aber konnte als noch nicht geheilt entlassen werden.

 

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